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Ernesto Guevara de la Serna


, genannt Che Guevara oder einfach Che (* 14. Juni 1928 in Rosario, Argentinien; † 9. Oktober 1967 in La Higuera, Bolivien), war ein kubanischer Revolutionär, Politiker und Guerillaführer. Guevara begründete neben Mao Zedong theoretisch die Methodik, Strategie und Taktik des modernen Guerillakampfes und versuchte mit wechselndem Erfolg, seine revolutionären Thesen auch in die Praxis umzusetzen.

Che ist ein in Mittelamerika für Argentinier gebräuchlicher Übername, der auf den in Argentinien, Uruguay, Paraguay, Südbolivien, Südbrasilien und Valencia gebräuchlichen Anredepartikel „Che“ zurückgeht bzw. Bezug nimmt. In Guatemala wurde Guevara zum ersten Mal so genannt.

Kindheit und Jugend

Geburtshaus von Ernesto Guevara in Rosario, Argentinien
Geburtshaus von Ernesto Guevara in Rosario, Argentinien

Ernesto Guevara wurde am 14. Juni 1928 während einer Schiffsreise bei einem Zwischenhalt in Rosario geboren.[1] Seine Eltern sind Celia de la Serna Llosa und Ernesto Guevara Lynch. Sie waren kurz nach der Hochzeit im November 1927 von Buenos Aires nach Puerto Caraguatay, in der Provinz Misiones, gezogen, um dort eine Mateplantage zu betreiben. Der Umzug hatte aber nicht nur wirtschaftliche Hintergründe. Die zwanzigjährige Celia war äußerst rebellisch und verstieß ständig gegen herrschende Konventionen. So fuhr sie selber Auto und ließ sich die Haare kurz schneiden, für eine vermögende Familie, zu deren Vorfahren auch der letzte peruanische Vizekönig gehörte, ein Unding. Als sie dann auch noch mit Ernesto Guevara Lynch zusammenkam, der sein Architekturstudium abgebrochen hatte, und sogar von ihm schwanger war, zog sie fort mit dem Erbe ihrer Eltern, die beide bereits früh gestorben waren.

Der junge Ernesto schielte leicht und erlitt im Alter von zwei Jahren seinen ersten Asthma-Anfall. Das Asthma blieb eine lebenslange Krankheit Guevaras, die sich prägend auf seine Persönlichkeit und Entwicklung auswirkte. Im Jahr 1932 zog die Familie auf ärztlichen Rat in das nahe gelegene Städtchen Alta Gracia. Durch die Krankheit gequält konnte der Junge nicht zur Schule gehen, und wurde stattdessen zuhause von seiner Mutter unterrichtet. Die Zeit, die er im Bett verbringen musste, nutzte er um zu lesen oder mit seinem Vater Schach zu spielen. Als die Asthmaschübe später seltener wurden, wurde er dazu verpflichtet doch die Schule zu besuchen. Die Krankheit hinderte ihn auch nicht daran, mit anderen Kindern zu spielen und Sport zu treiben. Von seinen körperlichen Defiziten war, bis auf die Tatsache, dass er während des Spiels zum Spielfeldrand laufen musste, wo sein Inhalator bereit stand, kaum etwas zu merken.[2]

Durch seine Familie, die inzwischen durch die Geburten seiner Geschwister Celia (*1929), Roberto (*1932), Ana Maria (*1934) und Juan Martin (*1942) auf sieben Personen angewachsen war, wurde er schon früh politisch geprägt. Als 1936 der spanische Bürgerkrieg ausbrach, wurde ihr Haus zum Treffpunkt spanischer Republikaner. Ernesto hörte mit großem Interesse ihren Erzählungen zu und spielte den Kriegsverlauf mit seinen Freunden nach. Der Kontakt zu seinen Freunden prägte auch seine soziale Ader. Guevara, eigentlich ein Abkömmling einer vermögenderen Familie, zog es vor mit den Armen der Umgebung zu verkehren. Er lud sie häufig zu sich nach Hause ein, um mit ihnen zusammen Mittag zu essen. So lernte er die Zustände kennen, in denen die Unterschicht leben musste. Im Jahr 1941 wechselte er auf das Dean Funes Gymnasium in Cordoba, was bedeutete, dass er täglich einen Schulweg von insgesamt 70 km zu bewältigen hatte. Politische Ereignisse in der Jugend Guevaras waren hauptsächlich die Eskalation des Zweiten Weltkriegs und die Machtergreifung von Juan Perón. Während nach der Bombardierung von Pearl Harbor die Vereinigten Staaten am Krieg teilnahmen und die meisten südamerikanischen Staaten sich auf die Seite der USA stellten, war davon in Argentinien nichts zu spüren. Im Gegenteil, das wirtschaftlich von Deutschland abhängige Land gewährte Faschisten und Spionen Zuflucht, die von dort aus Propaganda betreiben konnten. Perón punktete zwar durch seine Politik bei den Arbeitern, war aber bei den Linken wegen seiner faschistischen Anschauungen verhasst. Trotzdem beteiligte sich Guevara niemals an Demonstrationen oder Streiks gegen seine Diktatur.[3] Im Jahr 1943 wechselte Ernestos Schwester Celia auf eine Schule in Cordoba und die Eltern zogen dorthin, um den Kindern den beschwerlichen Schulweg zu ersparen. Guevara bestand 1946 seine Abiturprüfung und musste sich für ein Studienfach entscheiden. Erst spielte er mit dem Gedanken Ingenieurwesen zu studieren, als ihn die Nachricht ereilte, dass seine Großmutter Ana Isabel im Sterben lag. Diese Konfrontation mit dem Tod - nachdem Ernesto siebzehn Tage am Bett seiner Großmutter ausharrte, starb sie schließlich - veranlasste ihn, statt Ingenieur doch lieber Arzt zu werden. Er zog 1947 endgültig in die Wohnung seiner Mutter, die mittlerweile in Buenos Aires lebte, die Eltern hatten sich kurz zuvor getrennt, und schrieb sich an der Universidad Nacional de Córdoba für das Fach Medizin ein.


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